Radeberger Stadtgeschichte

ZEITTAFEL 1600 - 1700

1609, Zu Radeberg sind 107 Bürger in der Stadt und 171 Bürger in den Vorstädten ansässig. (Lt. Defensionsordnung hat Radeberg 278 'Mannschaften" zu stellen.) Radeberg verzeichnet in diesem Jahr 4 Tore, das Obertor, das Schloßtor, das Pirnaische Tor und das Dresdner Tor. Das Stolpische Tor wird nicht verzeichnet.

1611, Die Stadt Radeberg pachtet Geleit und Gericht auf 6 Jahre für 100 Meißnische Gulden.

1612, Erneut fordert die Pest wieder große Opfer, ein weiterer Totengräber muß angestellt werden, die Torwachen werden vom September an verdoppelt, das Stolpener Tor bleibt verschlossen.

1620, Kurfürst Johann Georg 1. übergibt der Stadt Radeberg die Ober- und
Erbgerichtsbarkeit für 1500 Meißnische Gulden, zahlbar in 7 Terminen bis 1623 und
gegen einen jährlichen Erbzins von 6 Meißnischen Gulden. Das Geleit wird für 55
Meißnische Gulden der Stadt pachtweise überlassen.

1627, Wilhelm Dillich zeichnet im Auftrage des Kurfürsten die älteste Stadtansicht von Radeberg.

1633, Als direkte Auswirkung des Dreißigjährigen Krieges fallen kaiserliche Truppen u.a. in Liegau, Lotzdorf, Radeberg, Kleinröhrsdorf, Arnsdorf, Fischbach, Seligstadt, Großerkmannsdorf und Seifersdorf ein. Der Krieg wütet im Amt Radeberg, 1000 Menschen sterben an der Pest und eine große Zahl wird vom Feind niedergemacht.

1638, Die Mannschaft (s. 1609) Radebergs hatte sich von 303 Personen, nach Abzug der
102 wüst gewordenen Häuser, auf 201 reduziert.


1641 und 1642, Ausbesserungsarbeiten am Radeberger Schloß für 541 Gulden, nachdem der Bau durch Kriegseinwirkungen stark in Mitleidenschaft gezogen wurde.

1661, Nach einem Landsteuerregister gibt es 101 Häuser in der Innenstadt, 32 vordem Obertor, 5 vor dem Schloßtor, 26 vor dem Pirnaischen Tor, 60 vor dem Dresdner Tor, insgesamt 224 Häuser.

1665, 3. Juni Der Landmesser Samuel Nienborger erhält den Auftrag, eine Karte vom Ort anzufertigen. Somit entsteht der älteste noch heute im Staatsarchiv Dresden vorhandene Stadtplan Radebergs.

1679, 23. April Radeberg erhält für die Dauer von zehn Jahren ein Privileg für das Betreiben von Bandmühlen..

1697, 24. Dezember Während des Orgelbaus in der Jakobikirche von Stettin stirbt der berühmte Radeberger Orgelbauer Matthias Schurig (geb. zwischen 1640 und 1650).