Radeberger Stadtgeschichte
ZEITTAFEL 1400 - 1500

1410, 31. Juli Der Hauptvertrag zu Naumburg an der Saale zwischen den Erben Markgraf Wilhelms 1., der 1407 verstorben war, ergibt folgende Festlegung: "Der nach Böhmen zu liegende Teil, auch Radeberg, kommt an Landgraf Friedrich den Jüngeren von Thüringen.

1412, 16. März Die Radeberger erhalten von Landgraf Friedrich dem Jüngeren von Thüringen und Markgrafen zu Meißen, das "Magdeburger Stadtrecht" und Weichbild.

1414, Älteste Amtsreehnung des Amtes Radeberg: "Der Vogt zu Radeberg, Hans Flaehs, legt in Dresden Rechnung über die Einkünfte von Schloß und Vorwerk Radeberg ab."

1429, 23. Januar Der Rat der Stadt Radeberg gibt dem Schneiderhandwerk zu Radeberg,
Zunft-, Innungs- und Meisterrecht. Unterzeichnet wurde die Urkunde von Bürgermeister
Peter Amolt und Stephan Frantz Messerschmidt, den Schöffen Nikolaus Ponewitz, Hans
Keiner und Peter Hobisch, dem Amtmann Hans Flachs und dem Erbrichter Matthes
Tröger.

1430, "Radeberck, 2 Meilen von Dresden an der schwarzen Röder bey Wache (Wachau) und Erckmannsdorf in Meisen, hat ein slos vnd 5. Wolgangen Capell uf den freudenberge, ward von den Hussitem 1430 ausgebrannt." Diese Nachricht des Pimaischen Mönches aus der Zeit um 1530 ist die einzige schriftliche Quelle über eine Zerstörung Radebergs im Herbst des Jahres 1430. In zwei Erdprofilen am Markt konnten wir 1964 und 1989 dfese Brandschichten nachweisen.

1432, Bürgermeister und Schöffen der Stadt Radeberg geben den Meistern des
Schuhmacherhandwerks das Innungsrecht. Unterzeichnet wurde die Urkunde von
Bürgermeister Peter Arnholdt und den Schöffen Nikolaus Messerschmidt, Heinrich
Groschenhain und Peter Schiebe.

1433, 13. Juni Landgraf Friedrich von Thüringen verkauft seinen markmeißnischen
Landesteil mit Dresden, Radeberg etc, für 15(100 Rheinische Gulden an seine Vettern die
Herzöge Friedrich und Sigismund von Sachsen.

1436, Die Hallesche Salzstraße, auch böhmische Glasstraße genannt, führt von Halle über
Leipzig, Wurzen, Luppa, Oschatz, Seerhausen, bei Boritz durch die Elbe, weiter über
Rödern, Okrilla, Radeberg, Stolpen, Neustadt nach Schluckenau in Böhmen, vermerkt eine
Nachricht aus dem Jahre 1483.

1441 und 1442, Hans von Cannenberg, Vogt zu Radeberg, legt Rechenschaft über sein Amt ab.

1474, Radeberg verfügt über 74 Wohnhäuser, aber noch über keine Bauemgüter auch nicht im Bereich des Weichbildes.

1484, Der ehemalige Radeberger Walpurgis-Jahrmarkt (1. Mai) darf nunmehr auf den Sonntag Exaudi (6. Sonntag nach Ostern) und den Montag darauf gehalten werden.

1492, 6. September Die Stadt Radeberg erhält durch Herzog Georg die Genehmigung, einen Jahrmarkt am Kirchweihtag, jeweils am 8. September, dem Tag Mariae Geburt, auszurichten. (Die Radeberger Kirche war eine Marienkirche)

1495, Der Kirchsprengel Radeberg mit seinen 18 Pfarreien hat 95 1/2 Silbermark und von neun gesondert aufgeführten Altären 20 1/2 Silbermark als Bischofszins aufzubringen.

1498, Eine einfache spätgotische Tür mit der eingemeiselten Jahreszahl * 1498 * wurde
beim Umbau der Stadtkirehe 1887-89 von ihrem ursprünglichen Platz an der Nordseite der Kirche nach Süden versetzt. 1498 war der Kirchenbau vollendet